Häufig gestellte Fragen zum Vitamin B5 Mangel


Wozu braucht der Körper Vitamin B5?

Vitamin B5 (Pantothensäure) benötigt der menschliche Organismus beispielsweise für den Energiestoffwechsel, zur Produktion von rotem Blutfarbstoff, Cholesterin oder bestimmten Hormonen. Aber etwa auch an der Herstellungs des Nervenbotenstoffs Acetylcholin sowie an der Zellteilung ist Vitamin B5 beteiligt.

Wie viel Vitamin B5 braucht der Mensch?

Durchschnittlich braucht ein gesunder Mensch (ab zehn Jahren) circa fünf Milligramm Vitamin B5 am Tag. Bei jüngeren Personen liegt der Tagesbedarf zwischen zwei und vier Milligramm — bei Schwangeren sind es sieben Milligramm.1

Welche Ursachen kann ein Vitamin B5 Mangel haben?

Oftmals ist eine Aufnahmestörung der Schleimhäute im Magen-Darmtrakt oder eine unzureichende Aufnahme Ursache für einen Vitamin B5 Mangel. Für gesunde Menschen mit ausgewogener Ernährung ist ein Vitamin B5 Mangel eher unwahrscheinlich. Beispielsweise Alkoholabhänige, Personen mit chronisch-entzündlichen Krankheiten oder ältere Menschen gehören zu den Risikogruppen.

Was ist der Unterschied zwischen Vitamin B5 und B12 Mangel?

Ein Vitamin B12 Mangel tritt im Vergleich häufiger auf (bei circa 10 bis 40 Prozent der über 65-jährigen und Senioren), bietet ein höheres Risiko für Folgeschäden und stellt vor allem für Vegetarier und Veganer ein zusätzliches Risiko dar.3 Der B5 Mangel ist hingegen sehr selten, betrifft hauptsächlich ältere oder mangelernährte Menschen und das Risiko für gesundheitliche Folgebeschwerden ist eher gering.

Wie äußert sich ein Vitamin B5 Mangel?

Zu den Symptomen eines Vitamin B5 Mangels zählen zum Beispiel Müdigkeit, Reizbarkeit, Depressionen, Magenschmerzen, Erbrechen oder Muskelkrämpfe. Generell kommt es aber nur in sehr seltenen Fällen zu den genannten Beschwerden.

Wie kann man Vitamin B5 Mangel behandeln und vorbeugen?

Zur Therapie und Vorbeugung sollte zunächst die Zufuhr von Vitamin B5 sichergestellt sein. Dies gelingt über eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung. Gegebenenfalls kann Vitamin B5 auch über spezielle Präparate verabreicht werden.

Was ist Vitamin B5 und wozu braucht es der Körper?


Vitamin B5 — in der Fachsprache auch Pantothensäure genannt — ist ein wasserlösliches und hitzeempfindliches Vitamin aus der Gruppe der B-Vitamine.

Es ist unter anderem für den Aufbau des sogenannten Koenzym A notwendig, was bedeutet: Es ist ein zentraler Bestandteil des Energiestoffwechsels in unserem Organismus. Vitamin B5 ist nötig, um Nahrung in Energie umzuwandeln (Abbau von Kohlenhydraten und Fetten). Ebenso ist es beispielsweise beteiligt an der Produktion von:  

  • rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) 
  • Cholesterin 
  • bestimmten Aminosäuren 
  • Stress-, Wachstums- und Sexualhormonen 
  • Gallensäure 

Zusätzlich unterstützt B5 bei der Herstellung des Nervenbotenstoffs Acetylcholin, der zum Beispiel wichtig für die Funktion der Nervenzellen im Gehirn ist. Auch die Zellteilung sowie der Abbau von Fremdstoffen im Körper ist an Vitamin B5 gekoppelt. 

Wie viel Vitamin B5 braucht der Mensch?

Laut der “Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)” benötigen gesunde Personen — ab einem Alter von zehn Jahren — pro Tag durchschnittlich fünf Milligramm Vitamin B5. Dieser Wert variiert bei jüngeren Menschen oder etwa bei stillenden Müttern. Unter zehn Jahren steigt der tägliche Bedarf von zunächst zwei auf später vier Milligramm an. Bei Schwangeren ist der Bedarf genauso hoch wie bei Nicht-Schwangeren — Stillende hingegen benötigen mit sieben Milligram pro Tag am meisten Vitamin B5.1

Wie entsteht ein Vitamin B5 Mangel?


Grundsätzlich ist an dieser Stelle zu sagen, dass aufgrund der Häufigkeit von B5 in sämtlichen tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln ein (isolierter) Vitamin B5 Mangel nur in sehr seltenen Fällen vorkommt.2

Mangelerscheinungen gelten vor allem bei gesunden Menschen mit einer ausgewogenen Ernährung als unwahrscheinlich. Dennoch treten bei manchen Personengruppen Mangelerscheinungen auf. Beispielsweise begünstigen folgende Faktoren das Risiko für einen Vitamin B5 Mangel: 

  • Alkoholsucht: Oftmals sind die Schleimhäute durch den Alkohol so geschädigt, dass sie nur noch eine verringerte Aufnahmefähigkeit besitzen. Gleichzeitig haben Alkoholkranke oftmals einen erhöhten ADH-Spiegel (Antidiuretisches Hormon), wodurch der Flüssigkeitshaushalt gestört ist und vermehrt Wasser — mitsamt der enthaltenen Nährstoffe und Vitamine — ausgeschieden wird. 
  • Chronisch-entzündliche Krankheiten: Vor allem durch chronische Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts (zum Beispiel Morbus Crohn) sind Aufnahmestörungen denkbar. Die Schleimhäute in Magen und Darm sind dabei nicht mehr ausreichend in der Lage, Vitamine aus der Nahrung zu extrahieren. 
  • Unter- oder Fehlernährung: Menschen mit einer Essstörung oder Senioren haben häufig ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin B5 Mangel. Da sie über die Nahrung oft generell eine unzureichende Menge an Nährstoffen zuführen oder diese im Alter schlechter aufgenommen werden können, fehlen sie im Körper und Mangelerscheinungen sind möglich. 

Nicht selten fehlt es bei Risikopatienten parallel zum Vitamin B5 auch an einer Reihe weiterer Nährstoffe (wie etwa die Vitamine B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B3 (Niacin), B7 (Biotin) oder B9 (Folsäure)). Aus diesem Grund und wegen der oftmals uneindeutigen Beschwerden ist es nicht leicht, einen Vitamin B5 Mangel bei sich festzustellen. Mit abschließender Sicherheit ist dies nur durch eine ärztliche Untersuchung des Blutes möglich.  

Welche Unterschiede zu einem Vitamin B12 Mangel gibt es?

Einer der größten Unterschiede zwischen einem Mangel an Vitamin B5 und Vitamin B12 ist die Häufigkeit. Anders als bei dem eher seltenen B5 Mangel leiden vergleichsweise viele Menschen an einem Vitamin B12 Mangel. Vor allem bei über 65-jährigen sind zwischen 10 und 30 Prozent betroffen, bei Senioren mitunter sogar 40 Prozent.3 Hinsichtlich der Symptome überschneiden sich beide Mangelerscheinungen in einigen Punkten, jedoch ist das Risiko für (irreversible) Spätfolgen bei einem B12 Mangel deutlich höher. Vor allem Störungen der Blutbildung oder zum Beispiel neurologische Folgen (etwa psychische Probleme, Gedächtnisschwäche, Verwirrtheit) sind denkbar. In Bezug auf die Risikogruppen sind von einem Vitamin B12 Mangel ebenso ältere Personen betroffen — hinzukommen jedoch insbesondere Vegetarier und Veganer, die auf einige wichtige Quellen von Vitamin B12 verzichten.

Welche Symptome treten bei einem Vitamin B5 Mangel auf?


Die „Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung e.V.“ führt bei einem Mangel an Vitamin B5 (Pantothensäure) die nachstehenden Symptome auf: 

  • Müdigkeit 
  • Schlaflosigkeit 
  • Reizbarkeit 
  • Depressionen
  • Magenschmerzen 
  • Erbrechen 
  • Muskelkrämpfe 
  • Kribbeln und Taubheit in den Zehen

Letzteres ist auch unter der Bezeichnung „Burning-Feet-Syndrom“ bekannt. Besonders die genannten Risikogruppen (zum Beispiel Alkoholiker, Senioren, Menschen mit Essstörung) sind am häufigsten von derartigen Beschwerden betroffen. Bei gesunden Menschen, die auf eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung achten, kommen solche Mangelerscheinungen eher weniger vor.  

Behandlung & Vorbeugung eines Vitamin B5 Mangels


Um einen Mangel an Vitamin B5 zu behandeln — beziehungsweise ihn gar nicht erst auftreten zu lassen — ist es im ersten Schritt sinnvoll, die Zufuhr des Vitamins über die Nahrung sicherzustellen.

Da in den meisten pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln Vitamin B5 enthalten ist, kann es bereits ausreichend sein, auf eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung mit viel Gemüse und Obst zu achten. Zum Beispiel in den folgenden Lebensmitteln ist vergleichsweise viel Vitamin B5 enthalten (Angaben pro 100 Gramm):4

  • Erdnüsse (2,9 Milligramm) 
  • Linsen (1,6 Milligramm) 
  • Melone (1,6 Milligramm) 
  • Kichererbsen (1,3 Milligramm) 
  • Weichkäse (1,2 Milligramm) 
  • Brokkoli (1,1 Milligramm) 
  • Haferflocken (1,1 Milligramm) 
  • Hühnerei (1 Milligramm)  
  • Fisch (0,3 bis 1 Milligramm)

Da Pantothensäure zu den wasserlöslichen und hitzeempfindlichen Vitaminen gehört, können beim Kochen sehr viele der wichtigen Vitamine verloren gehen. Achten Sie daher auf eine schonende Zubereitung Ihrer Speisen.  

Was ist unter schonender Zubereitung zu verstehen?

Beispielsweise heißt das: Nur so viel Hitze wie nötig, kurz garen oder dünsten, Schälen wenn möglich vermeiden und erst nach dem Waschen schneiden. Auch spezielle Kochutensilien — etwa Dampfdrucktopf oder Wok — sind für eine schonende Essenzubereitung empfohlen.

In einem zweiten Schritt — wenn der Vitamin B5 Mangel durch die Ernährung nicht behoben werden kann — haben Ärzte die Möglichkeit, Vitamin B5 in Form von Präparaten zu verabreichen. Dabei sind Mengen von 10 bis 100 Milligramm pro Tag zulässig.5 Laut der Nationalen Verzehrsstudie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nutzen etwa 28 Prozent der Deutschen Nahrungsergänzungsmittel.6

Eine übermäßige Einnahme von Pantothensäure (etwa über Supplemente mit bis zu 1000 Milligramm Vitamin B5) gilt jedoch als wenig sinnvoll, denn der Körper scheidet das Zuviel an Pantothensäure über den Urin einfach wieder aus. Gesundheitliche Nachteile konnten bei einem Verzehr oberhalb der empfohlenen Mengen laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung jedoch nicht beobachtet werden.7 

Sind krankheitsbedingte Faktoren (zum Beispiel Aufnahmestörungen) für einen Vitamin B5 Mangel verantwortlich, fokussieren sich Ärzte in erster Linie auf die Therapie der zugrundeliegenden Erkrankung, um in der Folge auch die Mangelerscheinungen in den Griff zu bekommen. 

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Jan Zimmermann Egal ob Video, Foto oder Text – Hauptsache die Kreativität kommt nicht zu kurz. Noch während seines Masterstudiums der Medienwissenschaften und der Arbeit als Multimedia Content Creator in München, entwickelte Jan Zimmermann eine Passion für das Schreiben. Seit 2018 lebt er diese als Medizinredakteur bei kanyo® aus. Jan Zimmermann Medizinredakteur und Medienwissenschaftler kanyo® mehr erfahren
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